Maxim Shilo liebt es zu reisen. Er ist in Neuseeland und Thailand gewesen, aber als internationale Grenzen wegen des Coronavirus geschlossen wurden, begann er, mit einem Freund Estland zu erkunden. Als die schlimmste Episode der Pandemie vorbei zu sein scheint, fühlt sich die Atmosphäre in den Straßen an, als hätte sich das Leben nicht verändert.
Nur sehr wenige Menschen tragen Masken, Menschen jeden Alters versammeln sich in Gruppen, um den baltischen Sommer zu genießen. Die Menschen sind eifrig dabei, aus ihren Häusern herauszukommen, und die Medien haben die Forderung der Regierung nach Inlandsreisen beworben. Zusammen mit seinem Freund Madis Birk trinkt Shilo aus Tallinn ein Bier in der RoRo-Bar am Flussufer in der nordöstlichen Stadt des Landes, Narva. Es ist ihr erstes Mal in Narva, einer überwiegend russischsprachigen Stadt an der Grenze zu Russland.
Niedrige Sterblichkeitsrate
Estlands Coronavirus-Sterblichkeitsrate liegt bei 4 Prozent mit insgesamt 69 Todesfällen, ähnlich wie in Litauen, dessen Bevölkerung doppelt so groß ist wie die estnische, während die Zahl in Lettland bei 2 Prozent liegt, in Spanien bei über 11 Prozent, in Großbritannien bei 14 Prozent und in Frankreich bei 18 Prozent.
Während es in Altenpflegeeinrichtungen zu mehreren Ausbrüchen kam, waren die Krankenhäuser unterfordert, und in viele Landkreisen blieben die Fälle im niedrigen zweistelligen Bereich. Seit Ende Mai wurden die Beschränkungen gelockert, die Unternehmen, die überlebt haben, öffnen wieder, Menschen, die wieder Reisen wollen, erkunden vorerst inländische Ziele. Aber das Ausmaß des Schadens, der der Wirtschaft und dem psychischen Wohlergehen zugefügt wurde, ist immer noch schwer zu bewerten.
Symptome einer Depression
- 30 Prozent der Befragten zeigten Symptome einer Depression – Angst, Schlafstörungen, hoher Alkoholkonsum,
- 41 Prozent der Befragten mit niedrigerem Einkommen hatten häufiger Depressionssymptome verglichen 25-26 bei denen, deren Einkommen gleich geblieben oder gestiegen ist.
- Der Bericht legt nahe, dass ethnische Identität auch eine Rolle bei der Erfahrung von Symptomen von Depressionen spielte. Mit 40 Prozent litten russischsprachigen Befragte häufiger an Depressionssymptomen als üblich, verglichen nut 29 Prozent der estnischsprachigen Befragten; allerdings haben nur 199 Russischsprachige an der Studie teilgenommen, während es 1053 Estnischsprachige waren.
Unvorhersehbare Zukunft
Kask sagt, dass die Verfügbarkeit und der einfache Zugang zu den psychiatrischen Fachkräften wichtig seien, wenn es darum geht, dieses Problem anzugehen. „Da die Zukunft nicht mehr so vorhersehbar ist und ungewiss ist, ob und wann die neue Coronavirus-Welle kommt – zum Beispiel, ob das im Herbst geschehen wird – werden die langfristigen Pläne der Menschen auf Eis gelegt“, sagte Kask. „Wir gehen davon aus, dass die Bevölkerung von der Krise betroffen sein wird, aber die Frage, die noch zu beantworten ist, ist, wie stark. Ein entscheidender Faktor ist definitiv der kurz- oder langfristige Rückgang oder Einkommensverlust.“
Arbeitslosenquote soll steigen
Zunahme der Gewalt von Partnern
Frauen und Jugendliche von Arbeitslosigkeit stärker betroffen
Hartmans Break the Silence – Estland und andere feministische Facebook-Seiten spiegeln diese Stimmung wider: Frauen teilen anonym und unter persönlichen Namen ihre finanzielle Sorgen, eine physisch oder psychisch missbräuchliche Beziehung zu beenden, und ihren Frustration über ineffektive Hilfsangebote. Mitendorf sagt: „Die Statistiken zeigen, dass Covid-19 und die darauf folgende Krise den Arbeitsmarkt auch in Estland beeinflusst haben. Die Statistiken über häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt zeigen in Estland weder bei der Zahl der Fälle noch bei der Berichterstattung einen bemerkenswerten Anstieg.“ Mitendorf ergänzt, dass „der Sozialversicherungsausschuss zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Frauen über die lokalen Regierungen und Freiwilligen-Kapazitäten für zusätzliche Hilfe, falls erforderlich, ausgewiesen hat.“ Auf die Frage, wie die Regierung Frauen in Zukunft helfen werde, wissend, dass im Herbst ein weiterer Notstand eintreten könnte, schlägt Mitendorf die erweiterte Verwendung von Codewörtern als Beispiel dafür, wie man Opfern Hilfe anbieten kann, vor. Einige Gruppen bewerten das jedoch als ineffektiv und irreführend.